Schwank in drei Akten geschrieben von Ernst Bach und Fanz Arnold
Geburtshelfer gesucht?
Kein Problem – die Trinitatis-Theatergruppe ist jetzt auf diesen Fall vorbereitet! Denn das Stück mit dem beziehungsreichen Titel Hurra - ein Junge zeigt, wie man es machen kann.
Was braucht man dazu? Zunächst ein Ehepaar, das seinen ersten Hochzeitstag feiert. Er, der Herr Professor, war allerdings schon einmal verheiratet. Dazu seine Schwiegereltern, von weither angereist und voll des Wunsches, schnellstens Großeltern zu werden, wohl auch deshalb, weil sie selbst 15 Ehejahre bis zur eigenen Tochter brauchten. Und dann den Rechtsanwalt und Verbindungsbruder des Professors, der gerade eine Kanzlei übernommen hat, in alten Akten Hinweise auf dessen „Sohn“ fand und diesen veranlasste, das ihm zustehende Legat abzuholen.
Natürlich hat der Professor Frau und Schwiegereltern nichts von dem Sohn erzählt, er kennt ihn ja selbst nicht. Als der nun endlich seinen Vater kennen lernen will, wird die Not groß! Jedoch der Herr Rechtsanwalt weiß Rat. Da der Sohn über komödiantische Talente verfügt, wird er genötigt, in die Rolle einer Erfolgs-Schriftstellerin zu schlüpfen. Nur zu dumm, dass die echte Schriftstellerin eine Freundin der Frau des Professors ist. Somit ist der Eklat vorprogrammiert – und der Herr Schwiegervater nebst Ehefrau verlässt unter Protest das Haus.
Am nächsten Tag glätten sich die Wogen. Die Schwiegermama berichtet von ihrem eigenen Hochzeitstag und dabei kommt heraus, wie man zu einem Sohn kommen kann. Unfreiwillig im Schrank eingesperrt, hört der Herr Rechtsanwalt mit – und jubelt: kann er doch jetzt der Gerechtigkeit zum Durchbruch verhelfen!
Klingt das alles sehr ernst und moralisch? Aber nein! Da ist ja auch noch das Hausmädchen Anna, immer bereit, zu herzen und zu küssen. Und der Herr Rechtsanwalt verliebt sich auch …
Regie | Ernst H. Döring |
Schauspiel | Peter Conrad |
Julia Hertel | |
Werner Johanus | |
Ina Kratzheller (geb. Hertel) | |
Heinz Pracht | |
Hannelore Schulz (geb. Nitz) | |
Karl-Heinz Tschichholz | |
Peter Walczak | |
Marita Walczak (geb. Schäfer) | |
Souffleur | Ina Lambert (geb. Walczak) |
Maske | Ernst H. Döring |
Marita Walczak (geb. Schäfer) | |
Kostüme | Ursula Dyhring |
Technik | Olaf Kuntze |
Holger Tschichholz | |
Titelgrafik | Hans-Dieter "Jonny" Mangold |
Bühnenbild | Ernst H. Döring |
Hinter der Bühne | Björn J. Döring |
Internetauftritt | Björn J. Döring |
Ernst Bach
Der 1876 im böhmischen Eger geborene Bach kam 1903 nach Anfängerjahren am Wiener Raimund-Theater nach Berlin. Am Residenztheater, später am
Lustspielhaus, spielte er Bonvivant- und Liebhaberrollen in französischen Komödien und sammelte erste Erfahrungen als Regisseur. Als 1909 Franz Arnold ans Lustspielhaus engagiert wird, beginnt eine fruchtbare Zusammenarbeit als Autorenteam. Der erste große Erfolg ist "Die spanische Fliege" (1913). Beide brillieren in ihren eigenen Stücken weiterhin auch als Schauspieler. Nach dem 1. Weltkrieg geht Bach als Direktor ans Münchner Volkstheater. Die gemeinsamen Stücke, die praktischerweise gleich in München und in Berlin aufgeführt werden, entstehen fortan in Klausuren am Starnberger See oder in Garmisch-Partenkirchen. Am 1. November 1929 stirbt Bach.
Franz Arnold
Der 1878 in Znin bei Bromberg geborene Arnold begann seine Bühnenlaufbahn als Schauspieler im jugendlichen Alter von 19 Jahren in Eberswalde. Nach Stationen in der Provinz kam er 1907 nach Berlin, wo er am Friedrich-Wilhelm-städtischen Theater als Komiker die Herzen seines Publikums eroberte. Schwank und Lustspiel bestimmten das Repertoire des Lustspielhauses an der Friedrichstraße. Dort lernte Arnold den Schauspieler, Regisseur und Schwankautor Ernst Bach kennen. Nach dem Weggang Bachs widmete sich Arnold den weiterhin gemeinsam geschriebenen Stücken an verschiedenen Berliner Theatern. Seit 1920 folgte Stück auf Stück. Nach 1933 emigrierte Arnold nach England, wo er 1960 starb.