geschrieben von Otto Schwartz und Carl Mathern
Friedrich Breitenbach, erfolgreicher Marmeladen-Produzent, möchte sein Leben in vollen Zügen genießen. Einschränkungen erfährt er durch das strenge Regiment seiner Frau Adelheid, die ein spezielles Ernährungs- und Gesundheitsprogramm für ihn entwickelt hat. Gemeinsam mit seinem zwielichtigen Teilhaber Hugo Hecht gelingt es ihm jedoch, sich eine geschickte Tarnung für seine Eskapaden aufzubauen.
Als er eines Tages zufällig aus der Zeitung von einem Meisterboxer mit dem Namen Friedrich Breitenbach erfährt, entwickelt er einen genialen Plan: Er gibt sich gegenüber seiner Frau einfach als dieser Meisterboxer aus! Nun findet er zahlreiche Gelegenheiten, sich ihrer Aufsicht zu entziehen, sei es um zu trainieren oder an anderen Orten des Landes Wettkämpfe zu bestreiten.
Der Schwindel findet ausgerechnet an seinem Geburtstag ein jähes Ende, als seine Tochter Lotte beschließt, zu einem Überraschungsbesuch anzureisen und im Zug Bekanntschaft mit dem wahren „Meisterboxer“ macht. Insbesondere dessen aufdringliche Zuneigung zu Lotte lässt die Situation für ihren Vater immer brenzliger werden.
Freuen Sie sich wieder auf eine kurzweilige Inszenierung der Trinitatis-Theatergruppe und hoffen Sie für Breitenbach, dass die Begegnung mit dem wahren Meisterboxer nicht zu schmerzhaft für ihn wird...
Regie | Ernst H. Döring |
Schauspiel | Viola Gebert |
Julia Hertel | |
Heiko Kaping | |
Erwin Kratzheller | |
Ina Kratzheller (geb. Hertel) | |
Cornelia Köhler (geb. Schulz) | |
Martin Möbius | |
Alexander Schulz | |
Holger Tschichholz | |
Soufleuse | Sophie Sautter |
Musik | Nikolai Schmellenmeier |
Maske | Ernst H. Döring |
Kostüme | Ernst H. Döring |
Technik | Linda Schulz |
Titelgrafik | Regina Gumz |
Bühnenbild | Ernst H. Döring |
Hinter der Bühne | Regina Gumz |
Marita Walczak (geb. Schäfer) | |
Requisite | Regina Gumz |
Internetauftritt | Björn J. Döring |
Regina Gumz |
Otto Schwartz wurde 1872 in Frankfurt am Main als Sohn einer alteingesessenen Frankfurter Familie geboren. Der Tradition folgend, seit Urgroßvaters Zeiten, sollte er Hutfabrikant werden. Als Schüler schon hatte er eine Vorliebe für das Theater, konnte sich aber zunächst seine Wünsche nicht erfüllen. Er studierte an den Universitäten Bern, Tübingen und Berlin Nationalökonomie, Geschichte und Kunstgeschichte. Er promovierte zum Doktor der Philosophie. Aber schon während seines Studiums schrieb Otto Schwartz Lustspiele und Schwänke, die so erfolgreich waren, dass er sich bald ganz der Schriftstellerei widmen konnte. Zusammen mit Carl Mathern entstand „Der Meisterboxer“. Nach der Einflussnahme durch den Nationalsozialismus auf das Theater und die Kultur zog sich die Familie nach Wiesbaden zurück, wo Otto Schwartz am 10. Mai 1940 im Alter von 68 Jahren starb.
Carl Mathern (1887-1960) geboren in Bad Homburg v.d. Höhe. Ehe er als Schwank-autor debütierte war er Lokalreporter. Einen großen Teil seiner Bühnenstücke schrieb er gemeinsam mit Toni Impekoven, unter den bekanntesten Der doppelte Moritz von 1926. Obwohl er es gemeinsam mit Impekoven auf zwanzig höchst erfolgreiche Schwänke brachte, suchte sich Mathern in den zwanziger Jahren einen zweiten Partner und fand ihn in dem Doktor der Philosophie und Dramaturgen Otto Schwartz, der am Residenztheater in Kassel arbeitete. Der Meisterboxer ist eines der Ergebnisse dieser langjährigen Zusammenarbeit. Er starb mit 73 Jahren an einem Herzinfarkt in Eppelsheim bei Worms.
(aus: Felix Bloch Erben GmbH & Co. KG / Verlag für Bühne, Film und Funk, Berlin)